Gunther S.
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Ich habe ein Ehefähigkeitszeugnis für eine Hochzeit im Ausland benötigt. Hierzu habe ich vorab telefonisch abgeklärt, welche Dokumente ich einreichen muss. Ein Dokument, dass ich von einem anderen Standesamt beantragen musste, konnte ich nicht online mit meiner ausländischen Kreditkarte bezahlen. Man hat mir dort gesagt, am einfachsten wäre es, wenn das Standesamt Bad Vilbel, dieses Dokument im Wege der Amtshilfe anfordert. Im Telefonat hat mir die Sachbearbeiterin auch zugesagt, dies zu tun, auch wenn das nicht der übliche Weg sei. Nachdem ich alle Dokumente eingereicht hatte, teilte mir die Sachbearbeiterin mit, ich müsse dieses Dokument beim anderen Standesamt beantrage, es sei nicht ihre Aufgabe, dies anzufordern und im Übrigen könne ich sehr wohl mit meiner Kreditkarte zahlen. Als Lügner dargestellt zu werden ist schon ein sehr unangenehmes Gefühl. Ich konnte natürlich nicht mit der Kreditkarte zahlen und musste es postalisch anfordern, was mehr als sechs Wochen gedauert hat. Nach sieben Wochen, in denen alle Dokumente bereits bei der Sachbearbeiterin vorlagen, hat sie von mir ein weiteres Dokument angefordert, das völlig unnötig war, da bereits alle amtlichen Angaben mit beglaubigter Übersetzung vorlagen. Dies hat mich zwei weitere Wochen gekostet. Am Ende hat man mir noch eine Rechnung von fast € 60 beigelegt für diesen miserablen Service. Die Sachbearbeiterin war völlig desinteressiert, verfügte über keinerlei Empathie und ich hatte schon den Eindruck, dass sie den Vorgang bewusst hinausgezögert hat. Für mich ist es völlig unverständlich, wie eine solche Person überhaupt in Kundenkontakt kommen kann und weshalb die Leitung das Amtes ein derartiges Vorgehen dulden kann. Ich verstehe aber jetzt, weshalb sich immer mehr Menschen über die ausufernde Bürokratie in Deutschland beschweren.